Maximilian Thiel ist freier Künstler. Mit zwei Werkstätten für Druck- und Keramikkunst bringt er mexikanische Einflüsse nach Berlin – und arbeitet gezielt am Kunstmarkt vorbei. Wann ist man überhaupt ein Künstler? Wenn man es schafft, die eigene Kunst zu verkaufen … und von ihr zu leben? Ein Besuch.
Es ist ein warmer Sommertag in Berlin, Rixdorf. Dieser Teil Neuköllns fühlt sich kleinstädtisch, fast ländlich an. Ich muss an das Münchner Stadtviertel Haidhausen denken, sehe niedrige Häuser, manche verputzt, manche aus Backstein, dreißiger Zonen, grüne, Parkähnliche Inseln zwischen den Straßen; die Vögel zwitschern. An einer Ecke hat ein Levante-Restaurant Tische und Stühle vor das Lokal gestellt. In einem Gässchen ist die Holztür einer Scheune nur angelehnt. Ich öffne sie, da ich weiß, dass sie zu einer Druckwerkstatt gehört, die ich besuchen will. Hier arbeitet Maximilian Thiel.
Maximilian nenne ich Max. Ich habe ihn im Sommer 2014 in Wolfsburg kennengelernt. Zu dieser Zeit jobbte ich in der Autostadt von Volkswagen, da ich mir noch nicht sicher war, ob ich meinem Bachelor- ein Masterstudium folgen lassen sollte. Ich lebte bei meinem Vater in Braunschweig und wurde an unterschiedlichen Stellen des als Museum des Autobauers geltenden Ortes eingesetzt. So unteranderem an einem Stand der Autostadt am Wolfsburger Bahnhof. Hier traf ich auf Max. Er war vom Wolfsburger Kunstverein eingeladen worden, den Wartebereich des Bahnhofs zu gestalten. Ich trug ein Kostüm in dunkelblau, was mir die Firma stellte – und schaute mir nach der Arbeit das an, was Max dort herstellte. Es waren Wandarbeiten. Über mehrere Wochen verfolgte ich, wie er verschiedenfarbigen Kalk auftrug, um es später in Schichten wieder herunter zu arbeiten, zu kratzen, zu stoßen – wobei seine Wandfresken entstanden. Diese Technik nennt sich „sgraffito“. „Der prozessbestimmte Charakter der Technik offenbart autoarchäologische Aspekte innerhalb der großformatigen in situ Zeichnungen und führt zu Botschaften, die jenseits des Vorhergesehenen oder Gewollten liegen.“, schreibt Max dazu selbst in seinem Portfolio.
Foto: Maximilian Thiel
Seine Kunst, die im Gegensatz zu meiner bürgerlichen, Wolfsburger Arbeitswelt stand, war eine willkommene Abwechslung im akkuraten Kleinstadtkontext, an einem Ort der nur erbaut worden war, da hier Produkte an Fließbändern in großen Werksgebäuden hergestellt wurden – und auch Arbeiter*innen eine städtische Infrastruktur wünschten. Max‘ Kunst, überhaupt sein Lebensentwurf als freier Künstler, störte alles, was in Wolfsburg so üblich war. Erst vor kurzem war er aus Mexiko zurückgekehrt. Wegen der Liebe ist er damals dorthin gegangen. Die Beziehung hielt nicht, dennoch blieb er fünf Jahre. Jetzt war er eben wieder da, in Deutschland, in Wolfsburg.
Wolfsburg, 2014, Foto: Maximilian Thiel
Mittlerweile sind zehn Jahre vergangenen, in denen Max und ich uns immer wieder begegneten – meist in Berlin. Einmal am Kottbusser Tor in einer Bar, über die man nur Zutritt bekam, wenn man vorher klingelte. Dann in Neukölln, im Klunkerkranich. Sich in diesen unterschiedlichen Lebensabschnitten zu begegnen ist spannend. Max begrüßt mich herzlich. Er hat Handschuhe an, gerade arbeitet er an einer kupferfarbenen Platte, tupft Farbe darauf, um einen Druck herzustellen. „Wie geht es dir? Es ist schön das du da bist!“, wir umarmen uns, dabei hält er die Hände von meinem Rücken weit entfernt, um mich nicht zu beschmutzen. Er bietet Kaffee an, mein Fotograf, Joschua, war bereits vor mir da. Er sitzt im Innenhof, in der Sonne.
Wir tauschen uns aus – über uns, das Leben, Gott und schließlich seine Arbeit – eine Nachbarin kommt herein, wir trinken gemeinsam Kaffee … um uns herum hängen Max arbeiten. Nach seiner Rückkehr aus Mexiko hatte er überlegt, noch einmal einen ganz neuen Weg einzuschlagen und Heilpraktiker zu werden. „Aber dann wurden mir hier diese Räume angeboten – und ich konnte nicht anders. Manche Dinge kommen einfach zu mir.“ Heute macht er eigene Kunst, druckt aber auch für andere Künstlerinnen und Künstler: Kunst-Editionen, die in Museen verkauft werden oder andere Bildreihen. „Ich arbeite gerne mit Menschen. Ich baue mir meine eigene Infrastruktur auf und teile sie mit anderen. Die Verbindungen, die dadurch entstehen und erwachsen sind das entscheidende an meiner künstlerischen Praxis – ich setze mein Können und meine Leidenschaft für die künstlerische Gestaltung gerne dazu ein, die Visionen anderer Künstlerinnen und Künstler zu unterstützen und mitzuentwickeln.“ Schreibt er mir später noch in Whatsapp als Nachsatz auf meinen Besuch.
Seine eigenen Arbeiten entstehen in Zyklen – die immer etwas auto-archälogisches haben. „Ich bin immer auf der Suche – ganz anders als Picasso, der ja mal sagte ‚ich suche nicht, ich finde‘ – was ich ehrlich gesagt Quatsch finde.“ Er breitet vor uns eine Serie aus, die er bei einer mehrtägigen Wanderung durch den mexikanischen Dschungel gemacht hat. Er hatte nur zehn Kupferplatten und kein Papier dabei – weshalb er die Platten mehrfach überschrieben hat … einer Überlagerung dessen, was er auf dieser Reise ausdrücken wollte, konnte. „Meine Arbeiten stehen als eigene Reflektionswelten für sich und widmen sich formalen und technischen Prozessen. Die Inhalte generieren sich aus einem kulturellen Verdauungsprozess.“
Das Arbeiten in kollektiv genutzten Kunstwerkstätten ist etwas, was Max in Mexiko kennengelernt hat. „Das will ich auch hier etablieren.“ Im Vordergrund steht für ihn mehr der gemeinschaftliche Gedanke als die aktive Partizipation am Kunstmarkt. „Dieser Markt ist ja auch schwierig – junge Künstler*innen werden immer schneller verheizt, hoch gepusht und möglichst teuer als Investment verkauft – irgendwann nehmen viele einfach Drogen … oder auch nicht und haben sich hoffentlich von dem schnell verdienten Geld irgendein Eigentum angeschafft. Aber weißt du was, irgendwie ist es mir unangenehm darüber zu sprechen.“ sagt er mir schließlich während wir irgendwo in Neukölln Köfte essen – als ich ihn noch ein weiteres Mal für diesen Text in Berlin besuchte. Max hat sich übrigens inzwischen der Straight Edge Bewegung angeschlossen.
Nachdem wir in der Druckwerkstatt waren, sind wir nachmittags noch nach Grünau gefahren. Hier teilen sich einige Berlinerinnen und Berliner einen Hof – und Max betreut eine Keramikwerkstatt. Teilweise druckt er mit seinen Platten Muster auf Ton, gestaltet Schalen und Vasen. Wir sind hier zu einem Sommerfest eingeladen – es gibt Live-Musik, vorallem Jazz, zu Essen gibt Pommes. Ein warmer, lauer Abend, wir schauen in die Werkstatt, später Tanzen wir.
Am nächsten Tag sind wir zum Brennen der Keramikarbeiten eingeladen. Ich darf ein Geist aus Ton herstellen, der die Objekte im Feuer begleiten und schützen soll. Die Tonarbeiten von Max und anderen Künstler*innen werden nach dem Brennen in eine Mischung aus Hefe, Zucker, Mehl und einer Art Sauerteig getaucht, wodurch wunderbare Muster entstehen. Diese Technik, um Ton zu lasieren, nennt sich Obvara und wird bereits seit dem 12. Jahrhundert verwendet. Auf der entstandenen Kohle grillen wir im Anschluss. Max betreibt diesen Ort mit, Luis, der aus Spanien kommt. Gemeinsam essen wir mit ihm, Iranerinnen, und einem Ukrainer – die Kunst bringt hier viele Nationen zusammen, wenn sicherlich der Standort Berlin seine Sache zu dieser Konstellation beiträgt.
In der Uni habe ich Kunst vor allem kritisch betrachtet. Mein Nebenfach hieß „Praxisfelder der Künste“ – wir haben uns mit Künstler*innen beschäftigt, die das (soziologische) Feld der Kunst, den Kunstmarkt, den Wertschöpfungsprozess durch Ausstellung in Institutionen wie Museen oder Galerien, reflektieren, oft anzweifeln. Mein Blick auf die Arbeiten von Max, sind von diesem Ansatz durchtränkt – dabei empfinde ich es als befreiend, jemanden bei der Arbeit, beim Kunstmachen zu sehen, dem es in erster Linie um etwas ganz anderes als das geht: nämlich um Gemeinschaft.
Und ist nicht das eigentlich die größte Kunst? Menschen zusammenzubringen? Und sie zu befähigen, aus sich selbst heraus etwas zu schöpfen und zu materialisieren? Max arbeitet übrigens schon an einer dritten Werkstatt. „Ja, also, diese Gelegenheiten kommen einfach so zu mir.“ sagt er – und lächelt. Und man hofft, dass seine Suche … nach Räumen, nach Kunst, nach Menschen, … niemals aufhören wird.
Maximilian Thiel ist freier Künstler. Mit zwei Werkstätten für Druck- und Keramikkunst bringt er mexikanische Einflüsse nach Berlin – und arbeitet gezielt am Kunstmarkt vorbei. Wann ist man überhaupt ein Künstler? Wenn man es schafft, die eigene Kunst zu verkaufen … und von ihr zu leben? Ein Besuch.
Es ist ein warmer Sommertag in Berlin, Rixdorf. Dieser Teil Neuköllns fühlt sich kleinstädtisch, fast ländlich an. Ich muss an das Münchner Stadtviertel Haidhausen denken, sehe niedrige Häuser, manche verputzt, manche aus Backstein, dreißiger Zonen, grüne, Parkähnliche Inseln zwischen den Straßen; die Vögel zwitschern. An einer Ecke hat ein Levante-Restaurant Tische und Stühle vor das Lokal gestellt. In einem Gässchen ist die Holztür einer Scheune nur angelehnt. Ich öffne sie, da ich weiß, dass sie zu einer Druckwerkstatt gehört, die ich besuchen will. Hier arbeitet Maximilian Thiel.
Maximilian nenne ich Max. Ich habe ihn im Sommer 2014 in Wolfsburg kennengelernt. Zu dieser Zeit jobbte ich in der Autostadt von Volkswagen, da ich mir noch nicht sicher war, ob ich meinem Bachelor- ein Masterstudium folgen lassen sollte. Ich lebte bei meinem Vater in Braunschweig und wurde an unterschiedlichen Stellen des als Museum des Autobauers geltenden Ortes eingesetzt. So unteranderem an einem Stand der Autostadt am Wolfsburger Bahnhof. Hier traf ich auf Max. Er war vom Wolfsburger Kunstverein eingeladen worden, den Wartebereich des Bahnhofs zu gestalten. Ich trug ein Kostüm in dunkelblau, was mir die Firma stellte – und schaute mir nach der Arbeit das an, was Max dort herstellte. Es waren Wandarbeiten. Über mehrere Wochen verfolgte ich, wie er verschiedenfarbigen Kalk auftrug, um es später in Schichten wieder herunter zu arbeiten, zu kratzen, zu stoßen – wobei seine Wandfresken entstanden. Diese Technik nennt sich „sgraffito“. „Der prozessbestimmte Charakter der Technik offenbart autoarchäologische Aspekte innerhalb der großformatigen in situ Zeichnungen und führt zu Botschaften, die jenseits des Vorhergesehenen oder Gewollten liegen.“, schreibt Max dazu selbst in seinem Portfolio.
Foto: Maximilian Thiel
Seine Kunst, die im Gegensatz zu meiner bürgerlichen, Wolfsburger Arbeitswelt stand, war eine willkommene Abwechslung im akkuraten Kleinstadtkontext, an einem Ort der nur erbaut worden war, da hier Produkte an Fließbändern in großen Werksgebäuden hergestellt wurden – und auch Arbeiter*innen eine städtische Infrastruktur wünschten.
Max‘ Kunst, überhaupt sein Lebensentwurf als freier Künstler, störte alles, was in Wolfsburg so üblich war. Erst vor kurzem war er aus Mexiko zurückgekehrt. Wegen der Liebe ist er damals dorthin gegangen. Die Beziehung hielt nicht, dennoch blieb er fünf Jahre. Jetzt war er eben wieder da, in Deutschland, in Wolfsburg.
Wolfsburg, 2014, Foto: Maximilian Thiel
Mittlerweile sind zehn Jahre vergangenen, in denen Max und ich uns immer wieder begegneten – meist in Berlin. Einmal am Kottbusser Tor in einer Bar, über die man nur Zutritt bekam, wenn man vorher klingelte. Dann in Neukölln, im Klunkerkranich. Sich in diesen unterschiedlichen Lebensabschnitten zu begegnen ist spannend. Max begrüßt mich herzlich. Er hat Handschuhe an, gerade arbeitet er an einer kupferfarbenen Platte, tupft Farbe darauf, um einen Druck herzustellen. „Wie geht es dir? Es ist schön das du da bist!“, wir umarmen uns, dabei hält er die Hände von meinem Rücken weit entfernt, um mich nicht zu beschmutzen. Er bietet Kaffee an, mein Fotograf, Joschua, war bereits vor mir da. Er sitzt im Innenhof, in der Sonne.
Wir tauschen uns aus – über uns, das Leben, Gott und schließlich seine Arbeit – eine Nachbarin kommt herein, wir trinken gemeinsam Kaffee … um uns herum hängen Max arbeiten. Nach seiner Rückkehr aus Mexiko hatte er überlegt, noch einmal einen ganz neuen Weg einzuschlagen und Heilpraktiker zu werden. „Aber dann wurden mir hier diese Räume angeboten – und ich konnte nicht anders. Manche Dinge kommen einfach zu mir.“ Heute macht er eigene Kunst, druckt aber auch für andere Künstlerinnen und Künstler: Kunst-Editionen, die in Museen verkauft werden oder andere Bildreihen. „Ich arbeite gerne mit Menschen. Ich baue mir meine eigene Infrastruktur auf und teile sie mit anderen. Die Verbindungen, die dadurch entstehen und erwachsen sind das entscheidende an meiner künstlerischen Praxis – ich setze mein Können und meine Leidenschaft für die künstlerische Gestaltung gerne dazu ein, die Visionen anderer Künstlerinnen und Künstler zu unterstützen und mitzuentwickeln.“ Schreibt er mir später noch in Whatsapp als Nachsatz auf meinen Besuch.
Seine eigenen Arbeiten entstehen in Zyklen – die immer etwas auto-archälogisches haben. „Ich bin immer auf der Suche – ganz anders als Picasso, der ja mal sagte ‚ich suche nicht, ich finde‘ – was ich ehrlich gesagt Quatsch finde.“ Er breitet vor uns eine Serie aus, die er bei einer mehrtägigen Wanderung durch den mexikanischen Dschungel gemacht hat. Er hatte nur zehn Kupferplatten und kein Papier dabei – weshalb er die Platten mehrfach überschrieben hat … einer Überlagerung dessen, was er auf dieser Reise ausdrücken wollte, konnte. „Meine Arbeiten stehen als eigene Reflektionswelten für sich und widmen sich formalen und technischen Prozessen. Die Inhalte generieren sich aus einem kulturellen Verdauungsprozess.“
Das Arbeiten in kollektiv genutzten Kunstwerkstätten ist etwas, was Max in Mexiko kennengelernt hat. „Das will ich auch hier etablieren.“ Im Vordergrund steht für ihn mehr der gemeinschaftliche Gedanke als die aktive Partizipation am Kunstmarkt. „Dieser Markt ist ja auch schwierig – junge Künstler*innen werden immer schneller verheizt, hoch gepusht und möglichst teuer als Investment verkauft – irgendwann nehmen viele einfach Drogen … oder auch nicht und haben sich hoffentlich von dem schnell verdienten Geld irgendein Eigentum angeschafft. Aber weißt du was, irgendwie ist es mir unangenehm darüber zu sprechen.“ sagt er mir schließlich während wir irgendwo in Neukölln Köfte essen – als ich ihn noch ein weiteres Mal für diesen Text in Berlin besuchte. Max hat sich übrigens inzwischen der Straight Edge Bewegung angeschlossen.
Nachdem wir in der Druckwerkstatt waren, sind wir nachmittags noch nach Grünau gefahren. Hier teilen sich einige Berlinerinnen und Berliner einen Hof – und Max betreut eine Keramikwerkstatt. Teilweise druckt er mit seinen Platten Muster auf Ton, gestaltet Schalen und Vasen. Wir sind hier zu einem Sommerfest eingeladen – es gibt Live-Musik, vorallem Jazz, zu Essen gibt Pommes. Ein warmer, lauer Abend, wir schauen in die Werkstatt, später Tanzen wir.
Am nächsten Tag sind wir zum Brennen der Keramikarbeiten eingeladen. Ich darf ein Geist aus Ton herstellen, der die Objekte im Feuer begleiten und schützen soll. Die Tonarbeiten von Max und anderen Künstler*innen werden nach dem Brennen in eine Mischung aus Hefe, Zucker, Mehl und einer Art Sauerteig getaucht, wodurch wunderbare Muster entstehen. Diese Technik, um Ton zu lasieren, nennt sich Obvara und wird bereits seit dem 12. Jahrhundert verwendet. Auf der entstandenen Kohle grillen wir im Anschluss. Max betreibt diesen Ort mit, Luis, der aus Spanien kommt. Gemeinsam essen wir mit ihm, Iranerinnen, und einem Ukrainer – die Kunst bringt hier viele Nationen zusammen, wenn sicherlich der Standort Berlin seine Sache zu dieser Konstellation beiträgt.
In der Uni habe ich Kunst vor allem kritisch betrachtet. Mein Nebenfach hieß „Praxisfelder der Künste“ – wir haben uns mit Künstler*innen beschäftigt, die das (soziologische) Feld der Kunst, den Kunstmarkt, den Wertschöpfungsprozess durch Ausstellung in Institutionen wie Museen oder Galerien, reflektieren, oft anzweifeln. Mein Blick auf die Arbeiten von Max, sind von diesem Ansatz durchtränkt – dabei empfinde ich es als befreiend, jemanden bei der Arbeit, beim Kunstmachen zu sehen, dem es in erster Linie um etwas ganz anderes als das geht: nämlich um Gemeinschaft.
Und ist nicht das eigentlich die größte Kunst? Menschen zusammenzubringen? Und sie zu befähigen, aus sich selbst heraus etwas zu schöpfen und zu materialisieren? Max arbeitet übrigens schon an einer dritten Werkstatt. „Ja, also, diese Gelegenheiten kommen einfach so zu mir.“ sagt er – und lächelt. Und man hofft, dass seine Suche … nach Räumen, nach Kunst, nach Menschen, … niemals aufhören wird.
Fotos: Joshua Delissen